Was sind die 5 Schritte beim Therapeutic Touch?

„Der erste Schritt des Therapeutic Touch dient der Einstimmung der Krankenschwester selbst auf die Behandlung. Sie muss sich „zentrieren“, „sammeln“, ihre „eigene Mitte finden“, das heißt, den Alltag zurückgelassen, um sich gedanklich und gefühlsmäßig ganz auf den Patienten zu konzentrieren. Dazu gehört auch, dass sie sich mit Liebe und Heilungsabsicht im besten Sinne dem Patienten innerlich nähert.

Der zweite Schritt ist eine Art energetischer Diagnose. Dazu fährt sie mit ihren Händen nach einem vorgeschriebenen Muster über dem Körper des Patienten, wobei sie Unterschiede im Energiefeld spürt. Dies kann an manchen Stellen Kälte oder Wärme sein, oder sie fühlt ein Prickeln, Druck, Pulsieren oder Elektrisieren, Dichte oder Leere, auf alle Fälle ein anderes Gefühl als anderswo am Körper.

Mit dem dritten Schritt beginnt die eigentliche Behandlung. Dabei wird mit den Händen das gesamte Energiefeld des Patienten „geglättet“. Die Hände sind dabei immer drei, vier Zentimeter vom Körper entfernt. Es sind langsame, streichende Bewegungen, vom Kopf her beginnend, über den Rücken und das Becken, bis hin zu den Füßen. Die Handbewegungen sind sehr ähnlich wie beim zweiten Schritt, der energetischen Diagnose. Hier aber arbeitet die Krankenschwester bereits „aktiv“ mit den Energien aus ihren Händen. Bewusst wird Energie dem Feld des Patienten zugefügt und gleichzeitig überall ausgeglichen, harmonisiert. Manche Krankheiten manifestieren sich zum Beispiel in einem Mangel an Energie an einer bestimmten Stelle, andere zeigen sich durch die Unordnung, Disharmonie im Energiefeld, sie gilt es auszugleichen.

Der vierte Schritt dient vor allem der lokalen Behandlung der Stellen, an denen die Patienten Beschwerden haben oder wo in der energetischen Diagnose eine Auffälligkeit des Energiefeldes festgestellt wurde. Die Krankenschwester legt die eine Hand auf oder unmittelbar über diese Stelle, die andere Hand an die im Körper gegenüberliegende Seite und lenkt ihre Energien über ihre Hände in das Energiefeld des Patienten. Gegenüber liegend bedeutet im Fall von Schmerzen im Brustbein zum Beispiel, dass die andere Hand an der Wirbelsäule in der Höhe des Brustbeins ist.

Im fünften und letzten Schritt des Therapeutic Touch wird das Energiefeld des Patienten wieder mit den Händen am Kopf beginnend Richtung Füße „glattgestrichen“, also wieder nach dem Energiegeben an einer bestimmten Stelle ausgeglichen und harmonisiert.

Anschließend sollte der Patient etwa zehn Minuten ruhen. Immer wieder haben Krankenschwestern die Erfahrung gemacht, dass es vielen Kranken während dieser Behandlung etwas schwindelig wird. Es kann auch sein, dass Gefühle in den Patienten hochkommen, die sie beschäftigen. Für all dies ist es notwendig, dass die behandelte Personen Ruhe bekommt, bevor sie „in den Alltag zurückkehrt“.

Im Verlauf der mehr als 20 Jahre von Therapeutic Touch sind kleinere Teile der Behandlung etwas abgeändert worden, die Abläufe können auch von Lehrer zu Lehrer variieren, mal wird der Körper mit der Hand berührt, mal nicht. Geblieben sind aber die Grundlagen der hier geschilderten fünf Schritte.“

Der obige Text ist zitiert aus: Imre Kerner und Dagny Kerner: Heilen, S. 27-28