Ist Körper-Aura-Massage das Gleiche wie Therapeutic Touch?



Der Behandlungsverlauf lässt sich bei beiden Vorgehensweisen in fünf Schritte unterteilen, wobei es deutliche Parallelen und auch Unterschiede gibt. Bei Therapeutic Touch wird zum Teil in ähnlicher Weise mit der Aura gearbeitet. In der Arbeit auf der Aura-Ebene entfernen sich bei der Körper-Aura-Massage die Hände vielfach weiter vom Körper -  10-15 cm oder auch noch deutlich mehr. Bei Therapeutic Touch beschränkt sich die direkte Körper-Berührung meines Wissens auf das Handauflegen bzw. Halten von Körperstellen. Dem gegenüber beinhaltet die Körper-Aura-Massage auch gezielte Körpermassage.


Von besonderer Bedeutung ist der Hintergrund, auf dem die Vorgehensweisen entstanden sind:

Zum Hintergrund von Therapeutic Touch zitiere ich aus dem Buch „Heilen“ von Imre Kerner und Dagny Kerner:

„Als junge, engagierte Krankenschwester suchte Dolores Krieger in den sechziger Jahren nach Möglichkeiten, das verlorene Interesse an der Heilung selbst wieder ins Gesundheitswesen zu integrieren. Als wichtige Aufgabe, vor allem für die Krankenschwestern.
Um ihre Ziele verwirklichen zu können, nutzte sie alle Möglichkeiten zur Weiterbildung, setzte ihr Studium fort. An der Unibibliothek suchte sie immer wieder nach Literatur über das Heilen selbst. Erst als sie bereits an ihrer Dissertation arbeitete, stieß sie auf eine wissenschaftliche Publikation aus dem Jahr 1965 über die spektakulären Ergebnisse eines ungarischen Heilers. Dies sollte der Wendepunkt in ihrem Leben werden und die früheste Grundlage für die Schule das „Therapeutic Touch“. ... Nach langem Experimentieren entwickelten Krieger und Kunz zusammen eine „Energiebehandlung“ in 5 Schritten, die sie „Therapeutic Touch“- „Therapeutische Berührung“ nannten. Neu waren nur der Name dieser Methode und die Tatsache, dass alle Handbewegungen und Abschnitte standardisiert wurden, alle Elemente stammen ansonsten aus den breitgefächerten Variationen des Heilens durch Handauflegen.“ (S. 26 f.)

Martine Busch: „Therapeutic Touch (TT) ist grundsätzlich keine Heilbehandlung für schwere Krankheiten. Es wurde für Krankenschwestern entwickelt, als zusätzliche Pflegebehandlung, also für Beschwerden, die im Krankenhaus auftreten: Menschen haben starke Schmerzen, sie stehen unter Stress, sie haben Schlafstörungen, es ist ihnen übel, sie haben Angst. Dabei kann TT sehr helfen. Es gibt keine Krankheiten, bei denen man TT nicht einsetzen kann, aber die Krankheit selbst kann TT nicht behandeln. Nehmen wir AIDS-Patienten, sie leiden, sie haben Schmerzen und Ängste und setzen sich mit Todesangst auseinander. Heilen mit TT bedeutet hier, ihnen zu helfen, zu größerem Frieden zu finden, körperlich, spirituell und psychologisch. Bei Krebs kann TT vielleicht helfen, Leben zu verlängern, ganz sicher aber kann man die Lebensqualität entscheidend verbessern.“(S.192 f.)

Während sich somit Therapeutic Touch v.a. auf die Behandlung / Linderung körperlicher bzw. psychosomatischer Symptome bezieht, hat die Körper-Aura-Massage ihren Entwicklungshintergrund in der tiefenpsychologischen Körperpsychotherapie von Wilhelm Reich (1897 – 1957) und seinen Nachfolgern. Von daher ergibt sich dafür ein anderes, umfassenderes Anwendungsfeld, verbunden mit einem unterschiedlichen Ausbildungs-Hintergrund.